Robin Engelen ist seit 2015 1. Kapellmeister und stellvertretender Chefdirigent der Oper Graz. Während seines Studiums bei Wolf-Dieter Hauschild und Günter Wand war er von 1993 bis 2003 musikalischer Leiter des Ensemble Klangwerk, mit dem er ein breites Repertoire erarbeitete - darunter ein vollständiger Zyklus von Symphonien Beethovens, Brahms, sowie Meisterwerken des 20. Jahrhunderts von Strawinsky, Bartók, Ravel und Schostakowitsch. An der Staatsoper Stuttgart, ab 1999 zuerst als Solorepetitor, 2003 als Kapellmeister und 2004 als musikalischer Assistent von GMD Lothar Zagrosek, leitete Engelen zahlreiche Aufführungen der Opern von Mozart, Smetana, Prokofiew, Saint-Saens und Richard Wagner. Ferruccio Busoni’s Doktor Faust wurde von der Zeitschrift Opernwelt zur Inszenierung des Jahres gewählt. Von 2010 bis 2013 war er 1. Kapellmeister und stellvertretender GMD am Theater Bonn, wo er Bizet, Rossini, Bellini, Verdi, Puccini, Nicolai, Lortzing, Humperdinck, Délibes und wieder Mozart dirigierte. 2001 ernannte ihn das belgische Ensemble Het Collectief zu seinem Principal Guest Conductor.
Robin Engelen hat viele hervorragende Klangkörper dirigiert, u.a. das Konzerthausorchester Berlin sowie die Radio Sinfonieorchester Berlin und SWR Stuttgart, das Gewandhausorchester Leipzig, das Tokyo Philharmonic Orchestra, deFilharmonie Antwerpen, das Staatsorchester Halle, die Stuttgarter und Essener Philharmoniker, die Düsseldorfer und die Brandenburger Symphoniker, das Mahler Chamber Orchestra, die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, sowie das Stuttgarter Kammerorchester, welches er auf Tourneen durch Korea, Italien und der Türkei leitete. Engelen ist regelmäßig Gast verschiedener Festivals wie Oregon Bach Festival (USA), Rheingau Musik Festival, Musikfest Stuttgart, Beethovenfest Bonn, Festspiele Bregenz und Baden-Baden, Festival van Vlaanderen und Festival Ars Musica (Belgien), Accademia Crete Senesi (Italien), Festival Abbaye des Dames, Saintes (Frankreich), Internationales Musikfest Tongyeong (Südkorea).
Sein Interesse an der Musik früherer Epochen ließ ihn das Kammerorchester C. P. E. Bach Berlin, das Stuttgart Bach Collegium, die Gächinger Kantorei und in Europas ältestem Barocktheater das Gotha Barockfestival Orchester dirigieren. Aufgrund seines weit aufgestellten Repertoires mit Musik vom 17. Bis 21. Jahrhundert, leitete er ebenfalls zahlreiche Ur- und Erstaufführung zeitgenössischer Komponisten und arbeitete eng zusammen mit bekannten Komponisten der Neuzeit wie Sofia Gubaidulina, Wolfgang Rihm, Peter Eötvös, Helmut Lachenmann, Toshio Hosokawa, Mauricio Kagel, Judith Weir, Sally Beamish und Frank Michael Beyer. Seine Aufnahme der Saxophonkonzerte von Beamish, Steven Stucky und Chen Yi wurde beim Label BIS veröffentlicht. Mit Helmuth Rilling als Partner dirigierte er eine weithin beachtete Produktion von Benjamin Brittens War Requiem mit Annette Dasch, James Taylor und Christian Gerhaher als Solisten.
Als Pianist und Cembalist ist Robin Engelen gefragter Partner verschiedenster Sänger und Instrumentalisten, unter ihnen Annette Dasch, Helene Schneiderman, Catriona Smith, Melanie Diener, Mirella Hagen, Michael Volle, Markus Butter, Carsten Süss, Gernot Süßmuth, Friedemann Eichhorn, Gaby Pas-van Riet oder Quirine Viersen. Er tritt auf als Jazzpianist und Arrangeur, unter anderem auf dem Oregon Bach Festival und dem Vladivostok Jazz Festival, und als Partner des berühmten Tango-Sextetts Sexteto Mayor.
Als bemerkenswerter Operndirigent leitete Robin Engelen Aufführungen und Produktionen in in den Opernhäusern von Berlin (Komische Oper), Paris (Garnier), Mannheim, Antwerpen, Leipzig, Kassel, Essen, Rostock, Palermo, Jakutsk, Tokio und Seoul. Er arbeitete zusammen mit Regisseuren wie Graham Vick, Peter Konwitschny, Jossi Wieler, Andrea Breth, Dietrich Hilsdorf, Philippe Arlaud, Philipp Himmelmann, Roland Schwab, Johanna Schall und Florian Lutz. Von 2009 bis 2014 engagierte Engelen sich mit der Unterstützung der Robert Bosch Stiftung im Fernen Osten Rußlands und dirigierte in Vladivostok Erstaufführungen von Die Zauberflöte, Le nozze di Figaro, Don Giovanni sowie Wagners Fliegendem Holländer. 1997 leitete er zur Eröffnung des ZKM Karlsruhe die Uraufführung von Peter Eötvös’ Radames. 2005 dirigierte er die Eröffnungsgala zum Deutsch-Japanischen Jahr in Tokio in Gegenwart der Präsidenten beider Länder. Gemeinsam mit Het Collectief war er Artist in Residence des Belgischen Kunstcampus deSingel, Antwerpen. Als musikalischer Assistent unterstützte er Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Gennadi Roshdestvensky, Lothar Zagrosek, Philippe Auguin und Stefan Soltesz bei ihrer Arbeit. Von 2010 bis 2013 assistierte er Marek Janowski bei dem weithin beachteten Aufführungszyklus aller großen Wagner-Opern in der Berliner Philharmonie. Seine Diskographie beinhaltet eine mit dem Diapason d’Or ausgezeichneten Aufnahme des Pierrot lunaire. Darüber hinaus gewann er 2013 für die CD-Aufnahme „Na warte, sagte Schwarte“ einen ECHO Klassik.
Seit dem Wintersemester 2018/19 berief ihn das Conservatoire Royal de Bruxelles zum Professor für Orchesterdirigieren.